von Franka Schulmann

Wolfenbüttel. Vor der Partie ermahnte Trainer Thorsten Weinhold noch zur Vorsicht vor den Dreierschützen der BSG Bremerhaven. In der Partie präsentierten diese ihr Können geschickt. Lange blieben die Gäste dem Tabellenführer an der Ferse, konnten ihm jedoch die Punkte zum Schluss nicht abringen. Großen Anteil am 99:83-Sieg trug erneut US-Boy Keith Hayes, der für sein Team 35 Punkte verbuchte. Topscorer der Partie war allerdings Bremerhavens Doppellizenzspieler Vincent Friederici mit 39 Punkten. 

Bereits zu Beginn der Partie, dessen erste Punkte zwar an Wolfenbüttels US-Guard gingen, ließen die Bremerhavener nichts anbrennen. In der eigentlichen Festung der Herzöge, die ohne Kapitän Knopke und den erkrankten Bothe antreten mussten, gingen sie zunächst in eine 4:6-Führung. Dies machten die Herzöge schnell wieder wett, doch deutlich absetzen konnte sich keiner der beiden Gegner. Zum Ende des ersten Viertels wurde schnell klar, dass das Spiel eine Offensivschlacht von jenseits des Perimeters werden könnte. Dank zwei Wolfenbütteler Dreiern, jeweils einer von Hayes sowie Niklas Behnke, gingen die Herzöge erstmals in eine deutlichere Führung. Mit 27:20  wurde das erste Viertel abgepfiffen. 

Auch das zweite Viertel ging mit Punkten sowie Versuchen von der Dreierlinie weiter. Wegziehen konnten die Gastgeber dennoch nicht, da Bremerhaven meist die passende Antwort fand. In der Defensive kämpften die Herzöge ungewohnt schwer gegen  die Kooperationspartner der Eisbären Bremerhaven. hatten. Ausgleichen konnte es das Team von Trainer Thorsten Weinhold zu diesem Zeitpunkt nur durch die Offensiv-Rebounds, waren sich die jungen Spieler aus dem hohen Norden doch recht sicher in ihren Würfen. Vor allem zum Ende der ersten Halbzeit hin, übernahm Elias Güldenhaupt eine tragende Rolle in der Verteidigung und gewann so einige Bälle. Im Angriff nutzte er diesen Spieltag ebenfalls für sich  und holte insgesamt 24 Punkte in der Partie. Dank eines spektakulären Buzzer Beaters der Bremerhavener Nummer sieben von jenseits des Perimeters gingen die Mannschaften mit 49:39 in die Kabinen. 

Allem voran im dritten Viertel wurde klar, dass "Weinis" Warnungen vor den Doppellizenzspielern nicht grundlos waren.  Einer der zwei angereisten Spielern, die auch im Kader der ProA antreten, eröffnete die zweite Halbzeit von jenseits des Perimeters. Vincent Friederici ließ schnell erkennen, dass der kleine Kader konditionell nicht so schnell fertig sein würde und die Herzöge noch geärgert würden. Insgesamt gestaltete der 18-Jährige das Viertel nach seinen Regeln und verbuchte den Großteil seiner insgesamt acht Dreier in dieser Spielphase. Die Herzöge hingegen taten sich schwer den jungen 1,90m großen Guard unter Kontrolle zu kriegen und ließen so auch einige offene Ferndistanzwürfe zu. Zum Ende des dritten Viertels zeigte Youngster Jan-Philipp Schmidtke sein Können und befeuerte die Halle dank eines Korblegers, um im anschließenden Angriff mit Assist an Hayes, zu dessen Versuch eines Buzzer Beater beizutragen. Dennoch ging das Viertel verdient an die BSG Bremerhaven, die dieses mit 26:31-Zählern für sich entschieden hatten. 

Die entscheidenden zehn Minuten sollten sich unruhig gestalten. Bremerhaven ließ die Halle weiter in Spannung und kam den Gastgebern mit 75:72 in greifbare Nähe. Nun nahm Oliver Hahn das Spiel in die Hand und trug mit einem Drei-Punkte-Wurf dazu bei, dass die Gäste es nicht bis zum Ausgleich schafften. Erst eine Foul-Entscheidung gegen Bremerhavens Nummer sieben, Klavs Krastins, sowie technischen Foul gegen Trainer Majdi Shaladi sollten zum SIeg Wolfenbüttels beiitragen. Eine sichere Führung erzielten die Herzöge erst dank Niklas Behnke, der aus seiner Lieblingsdistanz - aus dem Feld - zum 90:78 einnetzte. Doch Bremerhaven ließ sich zunächst nicht abbringen, ein weiterer Dreier von Friederici sollte noch einmal Spannung bringen. In den letzten Minuten holte Weinholds Team noch einmal einen souveränen 8:2-Lauf. Die hunderter Marke machten sie nicht voll, feierten aber dennoch sichtlich erleichtert mit einer "Humpa" den 98:83 Sieg. 

"Das war ein laufintensives Spiel, und leider waren bei uns heute nicht alle auf der Höhe. Wenn man bei einem solchen Gegner, der mit ProA-Unterstützung aufläuft, nicht auf jedes Detail achtet, geht das schnell nach hinten los. Bremerhaven ist eine gut ausgebildete Mannschaft, man sieht die gute Arbeit des ehemaligen Erstliga-Leistungszentrums in jeder Aktion – 83 Punkte kassieren wir nicht oft."

Punkte Herzöge Wolfenbüttel: Hayes (35 Punkte); Güldenhaupt (24); Hahn (11); Behnke (8); Derek (8); Jeske (6); Tetzel (4); Meier; Schaper